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03.12. 2024 „Es werde Licht…“

Die "zwei Prinzipien"

Ein sehr gefährlicher Keim, ist jener vom Eigen- brödlerischen Sein,
denn er ist das Kind vom egozentrierten Schein.
Sobald wie möglich trage man diesen hinter die Friedhofsmauer hinein
und kümmere sich hinfort,
nur mehr um das wahre Sein.

Allein, ist niemand stark, und schon gar nicht autark.
Es werde Licht,
Eigenverantwortlichkeit bekommt jetzt enormes Gewicht,
weil früher oder später stehen wir alle, vor dem unsichtbaren Gericht.
A.A.B.

 

 

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Die Psyche des Menschen
Band 222 der Reihe Izvor 

»Da keine Darstellung des Menschen seiner Komplexität vollkommen gerecht wird,
sollte es nicht verwundern, wenn Religionen und philosophische Systeme verschiedene Auffassungen von seinem strukturellen Aufbau vertreten.
Alle sind wahr: es hängt nur davon ab, von welchem Standpunkt aus der Mensch betrachtet wird.
Will man eine Vorstellung von der Anatomie des Menschen vermitteln,
so fertigt man sich zum besseren Verständnis Schautafeln für die verschiedenen Systeme an:
Knochen, Muskeln, Kreislauf, Nerven…
Für den psychischen Organismus ist es nicht anders:
Wie ein Anatom, bedient sich der Eingeweihte verschiedener Schaubilder oder Aufteilungen, je nach den Aspekten des Menschen und den Problemen, die er vertiefen will.«

Omraam Mikhaël Aïvanhov

Inhalt:

  1. »Erkenne dich selbst«
  2. Eine synoptische Tafel
  3. Von Seelen und Körpern
  4. Herz, Intellekt, Seele und Geist
  5. Die Schulung des Willens
  6. Körper, Seele und Geist
  7. Äußeres und inneres Erkennen
  8. Vom Intellekt zur Intelligenz
  9. Die wahre Erleuchtung
  10. Der Kausalkörper
  11. Das Bewusstsein
  12. Das Unterbewusstsein
  13. Das höhere Ich

Auszug aus Kapitel 1:

»Erkenne dich selbst«

»Erkenne dich selbst…« Die­ser Spruch, der über dem Ein­gang des Tem­pels zu Del­phi ein­gemei­ßelt wurde, ist nur von den wenigs­ten rich­tig ver­stan­den wor­den. Wer ist die­ses »Selbst«, das wir er­ken­nen sol­len? Han­delt es sich da­bei um unse­re We­sens­art, um unse­re Schwä­chen, unse­re gu­ten bzw. schlech­ten Eigen­schaf­ten? Nein, wenn es nur da­rum gin­ge, hät­ten die Wei­sen nie­mals die­ses Ge­bot über den Ein­gang ei­nes Tem­pels ein­mei­ßeln las­sen. Sicher ist die­se Er­kennt­nis not­wen­dig, sie reicht aber nicht aus. Selbst­er­kennt­nis be­deu­tet viel mehr. Es be­deu­tet, sich der ver­schie­denen Kör­per be­wusst zu wer­den, aus denen wir be­ste­hen – vom dich­testen zum feinst­off­lichs­ten – der Kräf­te, die die­se Kör­per be­le­ben, der Be­dürf­nis­se, die sie uns emp­finden las­sen und der Be­wusst­seins­zustän­de, die ih­nen ent­spre­chen. Da­von weiß man eben nichts. Je­der be­obach­tet sich ein we­nig, ver­sucht eini­ge sei­ner gu­ten wie schlech­ten Cha­rakter­eigen­schaf­ten zu er­ken­nen und sagt: »Ich ken­ne mich ja gut!« Nein, er kennt sich noch nicht.

In Wirk­lich­keit wird kei­ne Dar­stel­lung des Men­schen sei­ner Kom­plexi­tät voll­kom­men ge­recht. Da­rum soll­te es nicht ver­wun­dern, wenn Reli­gionen und phi­lo­sophi­sche Sys­teme nicht die glei­che Auf­fas­sung von sei­nem struktu­rellen Auf­bau ha­ben. Die Hin­dus tei­len ihn in die Zahl 7 auf, und die Theo­so­phen ha­ben eben­falls die­se Auf­tei­lung über­nom­men. Die As­tro­lo­gen tei­len ihn in die Zahl 12 auf, in Über­ein­stim­mung mit den 12 Tier­kreis­zei­chen und die Alchi­misten in die Zahl 4, nach den vier Ele­menten. Die Kabba­listen ha­ben die 4 und die 10 ge­wählt, den vier Wel­ten und den zehn Sephiroth ent­spre­chend. Die Reli­gionen der al­ten Per­ser, der Mazdaismus und Mani­chäis­mus, teil­ten den Men­schen in die 2 auf, nach den bei­den Prinzi­pien des Gu­ten und des Bö­sen, des Lich­tes und der Fins­ter­nis, Or­muzds und Ahrimans. Ih­rer­seits ha­ben ihn die Chris­ten in 3 auf­ge­teilt: Kör­per, See­le und Geist. Ich möch­te noch hin­zufü­gen, dass eini­ge Esote­riker die Auf­tei­lung in 9 ge­wählt ha­ben, weil sie die 3 in je­der der drei Wel­ten – der physi­schen, geis­tigen und gött­li­chen – wie­der­ho­len. […]