
„Bis
wir wieder entdecken die wahre Ehe,
steigt der eine
dem anderen auf die Zehe.
Unter
dem Deckmantel der Liebe
wird vieles verwahrt,
was erst die Zeit nach und nach
offenbart.“
A.A.B.
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Die
Sexualkraft
oder der geflügelte Drache
Band 205 Reihe Izvor
Omraam Mikhael Aivanhov
„Obwohl
der Drache ein Fabelwesen ist,
das in allen Mythologien und sogar in der christlichen Ikonografie auftritt,
ist er doch keine an den Haaren herbeigezogene Erfindung. Er ist das Symbol der Triebkräfte im Menschen.
Das
ganze Abenteuer des spirituellen Lebens besteht darin,
diese Kräfte zu bändigen, zu zähmen und zu lenken, um sie als Antriebsmittel auf dem Weg zu den höchsten Gipfeln des Geistes zu verwenden.“
Omraam Mikhaël Aïvanhov
Inhalt:
- Der geflügelte Drache
- Liebe und Sexualität
- Die Sexualkraft, Voraussetzung für das Leben auf Erden
- Vom Vergnügen
- Die Gefahren des Tantrismus
- Lieben ohne Gegenliebe zu erwarten
- Die Liebe ist im ganzen Universum verbreitet
- Die geistige Liebe, eine Nahrung auf höherer Ebene
- Das hohe Ideal – Transformator der Sexualkraft
- Öffnet der Liebe einen Weg nach oben
In
allen volkstümlichen Überlieferungen,
allen Sagen und Mythologien ist von einer Schlange oder einem Drachen die Rede,
dessen symbolische Bedeutung
von einem Kulturraum zum anderen mehr oder weniger
die gleiche ist.
Unzählige
Sagen berichten
von einem Drachen, der eine schöne, unschuldige und reine Prinzessin entführt
und sie auf einem Schloss gefangen hält.
Die
arme Prinzessin
weint und fleht den Himmel sehnsüchtig an,
ihr einen Befreier zu schicken.
Aber
alle Ritter,
die sie befreien wollen,
werden einer nach dem anderen von dem Drachen verschlungen,
der sich ihre Schätze aneignet und in den unterirdischen Gängen des Schlosses anhäuft.
Eines
Tages jedoch kommt ein Ritter,
ein Prinz, ehrenhafter, schöner und reiner als die anderen.
Eine
Fee
hatte ihm das Geheimnis von dem Sieg über den Drachen anvertraut.
Er
kannte also die Schwächen des Ungeheuers und wusste,
wann und wie er gefesselt oder verwundet werden konnte.
Dieser
bevorzugte,
gut gewappnete und belehrte Prinz trägt den Sieg davon.
Er
befreit die Prinzessin;
und wie süß sind nachher ihre Küsse!
Alle
seit Jahrhunderten
angesammelten Schätze
gehören nun dem Ritter, diesem schönen Prinzen,
der dank seines Wissens und seiner Reinheit siegreich
aus dem Kampf hervorgegangen ist.
Daraufhin
schwingen sie sich beide auf dem vom Prinzen gelenkten Drachen
in die Lüfte und durchziehen
die ganze Welt.
Diese
Erzählungen,
von denen man meistens glaubt,
sie seien nur für Kinder bestimmt,
sind in Wirklichkeit initiatische Märchen.
Wer
sie aber richtig auslegen will,
der muss mit der Wissenschaft der Symbole vertraut sein.
Der
Drache
ist nichts anderes als die Sexualkraft.
Das
Schloss
versinnbildlicht den Körper des Menschen.
In
diesem Schloss
seufzt die Prinzessin, d. h. die Seele,
die von den ungenügend beherrschten sexuellen Trieben gefangen
gehalten wird.
Der Ritter
stellt das höhere Ich,
den Geist des Menschen dar.
Die
Waffen,
die er benutzt,
um den Drachen zu besiegen,
sind die Mittel, die dem Geist zur Verfügung stehen:
der Wille
und das Wissen,
diese Energie zu beherrschen und einzusetzen.
Gebändigt
wird der Drache
zum Untertan des Menschen
und dient ihm als Fortbewegungsmittel für die Reise durch das Weltall,
denn er hat nämlich Flügel.
Obgleich
er mit dem Schwanz einer Schlange dargestellt wird
– Symbol der unterirdischen Kräfte –,
hat er auch Flügel.
Ja,
all das ist klar und einfach,
es ist die ewige Sprache der Symbole.